Übungen an zwei Objekten geschrieben von Dirk Schelling

Praktischen Übungsbetrieb abgeschlossen

Alljährlich im November beschließt die Abteilung Neureut ihren praktischen Übungsbetrieb mit den „Übungen an mehreren Objekten“. In diesem Jahr waren es zwei Übungen, die jeweils den Löschzug sowie ein erweitertes Kontingent an Einsatzfahrzeugen erforderte.

Zur ersten Übung wurde der Löschzug bestehend aus dem Mannschaftstransportwagen, dem Tanklöschfahrzeug, der Drehleiter und einem Löschgruppenfahrzeug mit dem Einsatzstichwort „Werkstattbrand“ zum Anwesen der Firma TAL „An der Wässerung“ alarmiert. Vor Ort erwartete die Kameraden bereits ein Mitarbeiter mit einem verletzten Kollegen. Solche Situationen sind typisch für eine realistische Übung, denn der Verletzte benötigt umgehend eine Versorgung wodurch die Einsatzkräfte nicht standardmäßig ihren gewohnten Aufgaben nachkommen können. Erschwert wurde die Situation durch das renitente Verhalten des Mitarbeiters, der permanent versuchte, wieder zurück in die Werkstatt zu gelangen. Nichts desto trotz konnte die Lage gemeistert werden. Durch mehrere Trupps unter Atemschutz wurden sämtliche vermissten Personen im brennenden Werkstattbereich gerettet und der Brand eines Elektromotors gelöscht. Da dieser Motor normalerweise für die Löschwasserförderung benötigt wird, brach dieses System zusammen und die Feuerwehr musste eine separate Wasserversorgung aufbauen. Diese wurde durch die Mannschaften eines nachgeforderten Löschgruppenfahrzeugs und des Schlauchwagens von einem nahe gelegenen Bach her bewerkstelligt. Der Rüstwagen wurde zur Ausleuchtung der Einsatzstelle und Aufbau eines Verletztensammelplatzes eingesetzt.

Die zweite Übung führte den Löschzug in den Rosenhofweg. Ausgehend von Renovierungsarbeiten kam es in dem Anwesen zu einem Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung in allen Geschossen. Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges befand sich eine brennende Person im Hof, eine Person hing an der Dachrinne und drohte abzustürzen, eine weitere Person befand sich auf dem Vordach des Eingangs und eine vierte Person machte sich auf der Gebäuderückseite an einem Fenster bemerkbar. Auch diese Lage forderte alle Kräfte inklusive dem nachgeforderten Schlauchwagen und einem Löschfahrzeug, welche die Wasserversorgung sicherstellten und den Rüstwagen, der die Einsatzstelle ausleuchtete.
Parallel zur Rettung der offensichtlich in Not befindlichen Personen über die Drehleiter und tragbare Leitern wurde die Person an der Dachrinne durch einen Sprungretter gesichert. Ebenfalls begaben sich mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude, um alle Stockwerke vom Keller bis zum Dachgeschoss nach Vermissten abzusuchen und den vermeintlichen Brand zu löschen.

Zum Abschluss des praktischen Übungsbetriebes eine Herausforderung an die gesamte Mannschaft, die hier sämtliche Fahrzeuge der Abteilung zum Einsatz bringen konnte.

Bereits im Oktober fand im Recyclingwerk der Fa. Schempp die zweite Ganztagesausbildung des Jahres 2005 statt. Hier hatten die Kameraden die Möglichkeit, ihre Kenntnisse im Umgang mit dem Abseilgerät Swiss-Roll und dem Gerätesatz Absturzsicherung zu vertiefen. Außerdem wurde das Vorgehen zur Befreiung eingeklemmter Personen aus dem PKW nach einem Verkehrsunfall geübt. Eine nicht alltägliche Situation bescherten die Ausbilder in diesem Fall, in dem der betreffende PKW zuvor eine Böschung hinuntergestürzt wurde und sich dabei mehrfach überschlug.

Bilder: Feuerwehr Neureut


 
zurück zur Übersicht