Weniger Einsätze, aber dennoch viel zu tun geschrieben von FF Neureut
Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Neureut, am 06.02.2004 konnte Abteilungskommandant Dieter Herbold den neuen Feuerwehrdezernenten Bürgermeister König, Herrn Ortsvorsteher Seith, Herrn Dr.Pulm als Vertreter der Branddirektion sowie die anwesenden Gäste und die Angehörigen der Wehr begrüßen.
Herbold berichtete von 104 Einsätzen im zurückliegenden Jahr, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 43 Einsätzen ausmacht. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte seien die Einsatzzahlen sehr gering gewesen. Insgesamt gliederten sich die Einsätze in 34 Brände, 60 technische Hilfeleistungen, sieben Umwelteinsätze, zwei Fehl- und eine böswillige Alarmierung.
Insgesamt zweimal wurde die für Großschadenslagen vorgesehene Abschnittsführungsstelle in Neureut aktiviert, einmal sogar parallel zu einer Festveranstaltung im Gerätehaus, was jedoch aufgrund der großen Personaldecke von derzeit 107 aktiven Kameraden problemlos gemeistert werden konnte.

Herbold informierte über die Wichtigkeit der körperlichen Fitness im Feuerwehreinsatz, insbesondere beim Tragen von Atemschutzgeräten, kritisierte jedoch die Branddirektion wegen mangelnder Motivationshilfen für den Einzelnen. Verbesserungsbedarf gibt es seiner Ansicht nach auch bei der Schutzausrüstung der Feuerwehrangehörigen und der Versorgung mit Atemschutzgeräten zu Übungszwecken. Ebenfalls erinnerte er an zahlreiche Veräußerung städtischer Flächen und Gebäude, wie beispielsweise die ehemaligen US-Kasernen. Er appellierte an die Branddirektion hier auf der Basis ehrenamtlicher Bauleistungen durch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren geeignete Übungsmöglichkeiten zu schaffen.


Lobend hob er, die gemeinsame Wochenendausbildungsveranstaltung der Abteilungen Neureut und Hagsfeld, die im vergangenen Jahr in Stetten am kalten Markt stattgefunden hatte, hervor.
Insbesondere im Hinblick auf den prognostizierten Anstieg der Einwohnerzahlen im Bereich des Stadtteils Neureut, forderte er den Erhalt des Fahrzeugbestands der Abteilung.
In diesem Zusammenhang informierte er darüber, dass die Abteilung Neureut bei Tag jederzeit in der Lage sei in Löschzugstärke (=20 Feuerwehrangehörige) auszurücken und in der übrigen Zeit mindestens die doppelte Mannschaftsstärke für alle vorhandenen Fahrzeuge zur Verfügung steht.

Jugendfeuerwehrwart Ralf Bleich berichtete von 35 Gruppenabenden und elf Trainingsveranstaltungen für Wettbewerbe, die von den 33 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr besucht wurden. Der Übungsbetrieb gliederte sich in 144 Stunden feuerwehrtechnischer Ausbildung und 117 Stunden allgemeiner Jugendarbeit. Die Jugendfeuerwehr beteiligte sich an zahlreichen Aktionen wie beispielsweise einer Großübung der Jugendfeuerwehr Karlsruhe, dem Indiakaturnier und dem Weltrekordversuch der längsten Schlauchleitung.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Freundschaft mit der Jugendfeuerwehr Vlaardingen/Niederlande waren im Rahmen der viertägigen Festlichkeiten insgesamt 31 Gäste aus den Niederlanden in Neureut.
Bei den scheidenden Jugendfeuerwehrausbildern Thorsten Folkerts, Daniel Hirth und Rouven Heinrich bedankte sich der Jugendfeuerwehrwart für die langjährige Mitarbeit.


Die 37 Angehörigen der Altersmannschaft, welche ihre Arbeit als Mithilfe und Entlastung der aktiven Kameraden betrachten, hatten im vergangenen Jahr neun Arbeitseinsätze, die sich insbesondere auf die Pflege- und Instandhaltung des Feuerwehrhauses und der Lagerhalle bezogen. Ausserdem war man mit Auf- und Abbau des Straßenfestes sowie der Leistungsschau beschäftigt und beteiligte sich an den Veranstaltungen auf Stadtebene, lies Altersobmann Horst Sattler die Versammlung wissen.
Herr Dr. Pulm dankte im Namen des Feuerwehrkommandanten für die geleistete Arbeit. Die Abteilung Neureut sei eine Truppe, auf die man sich verlassen könne, die für qualitativ gute Arbeit bekannt sei. Zwar habe man einen Anspruch auf Wünsche, diese sind aber aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt nicht alle realisierbar.

Neureuts Ortsvorsteher Seith richtete nach 18 Jahren seine letzte offizielle Rede an die Kameraden. Er zeigte sich erfreut über den Altersdurchschnitt von 36 Jahren und die Neuverpflichtung von drei Kameraden. Viele Vereine würden sich glücklich schätzen, so viele Aktive zu haben und immer wieder Nachwuchs aus den eigenen Reihen heranziehen zu können. Lobend erwähnte er, dass die Feuerwehr bedacht sei, sich nicht nur aus-, sondern auch ständig weiterzubilden.

Bürgermeister König bestätigte, dass sowohl Neureut, als auch Karlsruhe stolz auf die Abteilung Neureut sein könne. Er stellte ausser Frage, dass auch die Feuerwehr von
den Sparanstrengungen der Stadt nicht verschont bleiben könne. Jedoch wird man die Feuerwehr nicht im Stich lassen, schließlich ginge es um die Sicherheit der Bürger.
Durch Bürgermeister König konnten die Kameraden Siegbert Kohl und Peter Rüsing die goldene Ehrennadel der Stadt Karlsruhe für 30-jährigen aktiven Feuerwehrdienst in Empfang nehmen. Marco Ehnes, Stefan Jäger und Markus Pesch erhielten für 15 Jahre die silberne Ehrennadel.
Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst überreichte Ortsvorsteher Seith die Ehrengabe der Ortsverwaltung an Reinhold Grether, Gerhard Göbel, Alfred Hermann und Werner Weber. Für 25 Jahre ehrte der Ortsvorsteher Ralf Balg und Wolfgang Uckele.
Abteilungskommandant Herbold freute sich besonders darüber, Horst Buchleither, Rolf Dunke, Rolf Merz, Reinhard Striby und Gerhard Weber mit einem Geschenkkorb sowie einer Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr danken zu können.
Herr Dr. Pulm beförderte die Kameraden Jörg Boeuf, Rouven Heinrich, Sven Schuster und Benjamin Wöhrle zu Oberfeuerwehrmännern. Per Handschlag wurden Patrick Hummel und Sebastian Waidmann durch den Abteilungskommandanten für den aktiven Feuerwehrdienst verpflichtet. Mit der Bekanntgabe des Jahresdienstplans 2004 konnte der Abteilungskommandant gegen 22.10 Uhr die harmonisch verlaufene Hauptversammlung beenden.


 
           
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