Ausbildungswochenende in Stetten am kalten Markt | erstellt von Oliver Dolinsky |
Arbeitsreiches Wochenende
Gut organisiertes Programm, Enthusiasmus, Neugierde, 35 Teilnehmer, vier Einsatz- und 5 Transportfahrzeuge, Stress, wenig Schlaf, Realitätsnah. Mit diesen Worten könnte man das Ausbildungswochenende beschreiben, an welchem vom 16.05. – 18.05. die Abteilungen Neureut und Hagsfeld mit Unterstützung der Branddirektion sowie den Kreisausbildern der Feuerwehr Karlsruhe in Stetten am kalten Markt teilnahmen. Da diese Veranstaltung, dank Abteilungskommandant Dieter Herbold, jedoch erstmals im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe stattfand, sollen die Inhalte und der Ablauf der drei Tage etwas näher beschrieben werden. In Stetten am kalten Markt unterhält die Deutsche Bundeswehr eine ABC/Selbstschutzschule. Innerhalb der Kaserne gibt es zahlreiche Möglichkeiten, realitätsnahe Übungen zu inszenieren. Hierzu steht beispielsweise ein Brandhaus (das leider derzeit nicht benutzt werden kann), ein Rauchhaus, zwei Gebäude mit dazwischenliegendem Trümmerfeld sowie ein Übungsplatz mit Hubschrauber zur Verfügung. Dieter Herbold ergriff die Initiative und fand beim Ausbildungsleiter der Branddirektion Herrn Dr. Pulm ein offenes Ohr, auch für die freiwillige Feuerwehr eine Ausbildung am Beispiel bereits stattgefundener Veranstaltungen bei der Berufsfeuerwehr auszurichten. Unterstützt wurde die Organisation sowohl materiell als auch personell durch die Branddirektion sowie die Kreisausbilder der Feuerwehr Karlsruhe, welche für die Übungsvorbereitung und Lagedarstellung zuständig waren. Ein kompetenter Partner war auch Hauptfeldwebel Klasen, der als Ausbilder in Stetten tätig ist und uns unter persönlichem Einsatz sein Wochenende opferte. Da das Programm straff organisiert war, blieb am Freitag nach der Ankunft des Konvoi lediglich Zeit zum Beziehen der Unterkunft und kurzen Mittagessen. Anschließend wurden die Fahrzeuge besetzt und die ersten „Gewöhnungsübungen“ mit rollierendem Personal durchgeführt. Nach den Übungen fand jeweils eine kurze Besprechung statt und nachdem die Fahrzeuge wieder Einsatzbereit und die Funktionen innerhalb der Mannschaften getauscht waren, erfolgte der nächste „Alarm“. Bei den Übungen wurden zeitweise bis zu drei Nebelmaschinen und 10 Puppen bzw. Darsteller eingesetzt, so dass sowohl Mannschaft als auch Geräte an die Grenzen des Machbaren gebracht wurden. Gleich am ersten Abend starteten mehrere Nachtübungen, die bis ca. 1.30 Uhr andauerten. Hier zeigte sich eindrucksvoll, welchen Unterschied es macht, ob man problemlos bei guter Sicht arbeiten kann, oder aber die beleuchteten Flecken der Scheinwerfer aufsuchen muss, um Geräte zum Einsatz bringen zu können. Der nächste Tag war ebenfalls ausgefüllt von zahlreichen Szenarien, die jeweils mit einer Alarmierung und dem entsprechenden Einsatzauftrag an die Fahrzeuge bzw. Fahrzeugformationen begannen. Außer am Sonntag, wegen Rücksicht auf die Anwohner, wurde zu allen "Einsätzen" mit Sondersignal angefahren, was eine zusätzliche Stressbelastung, nicht nur für die Fahrer, bewirkte. Zahlreiche "Brandeinsätze" mit Absuchen verrauchter Räume, Menschenrettung über tragbare Leitern und den Sprungretter, Befreiung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfall, Gebäudeeinsturz oder Hubschrauberabsturz, Vermisstensuche im Trümmerfeld, Rettung aus Tiefen und Anheben von Lasten waren nur einige Schwerpunkte, welche an diesem Übungswochenende bearbeitet wurden. Der Samstag Abend diente dem gegenseitigen Kennenlernen bei einem gemütlichen Grillabend. Bisher war es noch selten der Fall, dass größere Gruppen verschiedener Feuerwehrabteilungen gemeinsam an Ausbildungsveranstaltungen teilnahmen. Den Abschluss am Sonntag bildeten nach dem erneuten Frühaufstehen wieder verschiedene Übungen, anschließend wurden die Unterkünfte gereinigt und die Ausrüstung verladen. Die Verabschiedung nahmen alle zum Anlass, sich zum einen bei Herrn Klasen, zum anderen aber auch bei der Branddirektion und den Kreisausbildern für das ausgesprochen lehrreiche Wochenende zu bedanken. Man war sich einig, dass dies nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein soll. Jeder Einzelne hatte für sich viele Eindrücke gesammelt und aufgenommen. Angefangen mit der Führungsstruktur, die im Einsatz unabdingbar ist, bis hin zu praktischen Handgriffen und Techniken, aber auch bisherige Randthemen, wie die Verletztenerstversorgung, wurden angewandt und vertieft. Im weiteren Verlauf des Tages unternahmen wir noch eine ca. zweistündige Wanderung durch die schwäbische Alb, woran sich ein gemeinsames Abendessen und schließlich die Heimfahrt anschloss. Zu Hause angekommen war das Wochenende nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft beendet. DiSch | ||||||||
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