Am Montag, den 26.05.2003 wurde die Abteilung Neureut um 19.30 Uhr zur Hauptübung im Gemeindezentrum der katholischen Kirchengemeinde St. Judas Thaddäus alarmiert. Ausgearbeitet hatten die Übung die Führungskräfte des ersten Zuges der Abteilung und in Aktion waren schließlich die Angehörigen des zweiten Zuges.

Bei der Übung wurde von einem Küchenbrand im Untergeschoss ausgegangen, starke Rauchentwicklung breitete sich durch die Abluftanlage sowie die Decke im gesamten Untergeschoss und in den darüberliegenden Kindergarten mit Gymnastikraum aus. Insgesamt wurden beim Eintreffen der Feuerwehr mit den Fahrzeugen des Löschzuges, sowie des DRK Neureut acht Personen vermisst. Dank des Polizeipostens Neureut konnte die Kreuzung Unterfeldstraße/Neureuter Querallee zusätzlich abgesichert werden und die Anfahrt war unter realen Bedingungen mit Sondersignal möglich.

Mit zahlreichen Nebelmaschinen im Gebäude sowie pyrotechnischen Effekten auf dem Dach wurde die Lage sehr realistisch und für die anwesenden Zuschauer nachvollziehbar dargestellt.

Sowohl vom Neureuter Platz als auch vom Hans-Baldung-Grien-Weg aus gingen die ersten Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Dies beinhaltete auch die vorgesehenen Schwerpunkte, nämlich die richtige Suche in verrauchten Bereichen sowie der Atemschutzeinsatz mit entsprechender Überwachung.

Der Zugführer entschied sich aufgrund der angetroffenen Lage zur Nachforderung des Rüstwagens, eines weiteren Löschfahrzeuges sowie des Schlauchwagens. Dieser zweite Abmarsch erhielt die Aufgabe, einen weiteren Zugang zum Gebäude zu öffnen, Sicherheitstrupps für den Atemschutzeinsatz bereitzustellen und eine weitere Löschwasserversorgung aufzubauen.

Während die Verletzten gerettet und zur weiteren Versorgung an das DRK übergeben wurden, wurde das Gebäude mit dem Überdrucklüfter belüftet und die Drehleiter ging mit dem Wenderohr zur Brandbekämpfung auf dem Dach in Stellung.

Dem war noch nicht genug, denn in unmittelbarer Umgebung der Einsatzstelle übersah ein schaulustiger Autofahrer einen Fußgänger und überrollte diesen. Zur Beruhigung sei gesagt, dass auch dies eine eingespielte Lage der Übung war. Schnell mussten Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst werden, um mit Hilfe von Hebekissen das Fahrzeug anzuheben und den Verletzten zu befreien.

Im Anschluss an die Übung begrüßte Abteilungskommandant Dieter Herbold Herrn Ortsvorsteher Günter Seith mit Vertretern aller Fraktionen des Ortschaftsrates, Herrn Pfarrer Streckert, der uns das Übungsobjekt gerne zur Verfügung gestellt hatte sowie die Kameraden der Feuerwehr, des DRK Neureut und des Polizeipostens Neureut.

Herr Brendel, der als Vertreter der Branddirektion das Geschehen vor Ort beobachtet hatte, bescheinigte einen gut strukturierten und funktionierenden Übungsverlauf. Er erwähnte einige Kleinigkeiten, bei denen es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt und betonte die Wichtigkeit der körperlichen Fitness.

Ortsvorsteher Seith lobte die Zusammenarbeit von Feuerwehr, DRK und Polizei. Die zahlreiche Anwesenheit der Ortschaftsräte zeige, dass man geschlossen hinter der Feuerwehr stehe.

Im Anschluss konnte Sven Fritsch durch den Abteilungskommandanten zum Oberfeuerwehrmann befördert werden.

DiSch