Ganztagesausbildung II geschrieben von Dirk Schelling
Herausforderungen wie im wirklichen Leben?
 
Wie passt ein PKW durch einen Reifen und wie bewege ich einen LKW ca. 10 Meter weit, ohne die Reifen zu drehen? Vor diesen Aufgaben sahen sich die Kameraden der Abteilung Neureut am vergangenen Samstag bei der Ganztagesausbildung.
 
Waren in der Vergangenheit an solch einem Tag immer Stationsausbildungen mit einem großen Personal und Vorbereitungsaufwand seitens der Ausbilder erforderlich, so war es in diesem Jahr damit getan die betreffenden Fahrzeuge (Schrott-PKW und Feuerwehrfahrzeug) bereitzustellen und die Aufgabe zu stellen. Die weitere Koordination und Aktion war den beiden gebildeten Gruppen selbst überlassen und es war Arbeit für mindestens drei Stunden vorprogrammiert. Als Einsatzmittel standen der Rüstwagen und ein Löschgruppenfahrzeug, sowie alle Hilfsmittel, die sich auf dem Bauhofgelände und der Lagerhalle der Feuerwehr einsetzen ließen, zur Verfügung.
 
Die Gruppe am PKW begann mit einer Raumordnung, in dem sie den Arbeitsplatz und den Sammelplatz für die zerkleinerten Teile festlegte und machte sich dann mit hydraulischen Rettungsgeräten, Trennschleifern und Handwerkszeug ans Werk. Alle Teile des PKW mussten nach der Demontage so klein geschnitten werden, dass sie anschließend durch einen LKW-Reifen hindurch zum Sammelplatz gegeben werden konnten.
 
Die zweite Gruppe am Feuerwehrfahrzeug entschloss sich das Fahrzeug zunächst Radweise anzuheben und die Räder auf Holzdielen zu stellen. Als Verfahrweg wurden ebenfalls Holzdielen ausgewählt, sodass das Fahrzeug später auf Rollen, welche zwischen den beiden Holzlagen eingelegt wurden, verschoben werden konnte. Dies geschah zunächst mit Muskelkraft am Greifzug, später durch Anhängen an ein weiteres Feuerwehrfahrzeug. Da die Aufgabe weit unterhalb des Zeitlimits bewältigt war, entschloss sich die Gruppe im Anschluss, das Fahrzeug horizontal um 90° zu drehen, was von der Vorgehensweise her dann ähnlich bewerkstelligt wurde.
 
Beide Stationen stellten die Gruppen vor eine Aufgabe, die zunächst einen Moment des Nachdenkens bedurften. Aber wie oft wird die Feuerwehr vor Aufgaben gestellt, die sie genau in dieser Art eben auch noch nicht zu erfüllen hatte und die nur durch die richtige Idee gepaart mit ein wenig Improvisation, zu lösen sind? Nachdem der jeweilige Schlachtplan ausgearbeitet war, liefen viele Handgriffe aus dem Bereich der technischen Hilfeleitung wie automatisch ab, aber dennoch konnten auch sie bei dieser Gelegenheit einmal wieder angewandt und geübt werden.
 
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