Hauptübung bei der Firma Stober geschrieben von Dirk Schelling

Auf dem Gelände der Fa. Stober setzt ein Brandstifter in den Abendstunden des 06.05. einen LKW in Brand. Anschließend legt er im Treppenhaus des Verwaltungsgebäudes Feuer, wodurch dieses vollständig verqualmt und unpassierbar wird.

Mit dem Einsatzstichwort "Rauchentwicklung bei der Fa. Stober" wurde um 19:30 Uhr der Löschzug der Abteilung Neureut zur "Hauptübung" alarmiert. Das Tanklöschfahrzeug, welches die Einsatzstelle zuerst erreichte, stellte die Rauchentwicklung auf dem westlichen Betriebsgelände fest und begann unmittelbar mit der Brandbekämpfung. Da das Tor zum Firmengelände verschlossen war, mussten sich die Kameraden mit einer "Bockleiter" behelfen.

Als weitere Fahrzeuge des Löschzuges trafen die Drehleiter, der Mannschaftstransportwagen mit dem Zugführer, ein Löschgruppenfahrzeug sowie das DRK Neureut an der Einsatzstelle ein. Diese wurden über die Rauchentwicklung im Treppenhaus und mehrere Personen, die sich an der Fensterfront im dortigen Bereich bemerkbar machten, informiert.

Zugführer Oliver Dolinsky entschied sich für eine Teilung der Einsatzstelle in zwei Abschnitte, wonach das Tanklöschfahrzeug eigenständig die Brandbekämpfung des LKW und die Abschirmung der Lagerhalle durchführte und die weiteren Fahrzeuge im Bereich des Haupteinganges eingesetzt wurden.

Da sich die Personen im "rauchfreien" Bereich und somit in relativer Sicherheit befanden, ging zunächst die Drehleiter in Stellung, um direkten Kontakt mit den Personen herzustellen. Beim Eintreffen des LF 16 machte sich plötzlich eine Person im vorderen Firmenbereich an einem Fenster im zweiten Obergeschoss bemerkbar, woraufhin sofort der Sprungretter in Stellung gebracht wurde. Wohlbehalten traf der "Sack", welchen die Übungsstatisten in den Sprungretter warfen, auf. Zeitgleich wurden zwei Trupps unter Atemschutz ins Treppenhaus geschickt, da auch hier noch eine Person vermisst wurde. Aufgrund der umfangreichen Lage erfolgte die Nachforderung des Rüstwagens, zum Öffnen des verschlossenen Tores und Wegziehen des LKW mittels Seilwinde, sowie das LF 8 zur Unterstützung bei der Wasserversorgung und Stellung weiterer Atemschutztrupps. Über die Drehleiter wurden insgesamt vier Personen gerettet, eine von Ihnen erlitt einen Herzinfarkt und musste daher vor dem liegenden Transport über die Drehleiter durch das DRK versorgt werden.

Im Treppenraum wurde eine Person vorgefunden, die ebenfalls zur Versorgung an das DRK übergeben wurde. Nachdem alle Personen gerettet und die Tätigkeiten an den zwei Übungsstellen abgeschlossen waren, konnte die Übung beendet werden. Im Anschluss an die Übung konnte Abteilungskommandant Dieter Herbold zahlreiche Gäste im Feuerwehrhaus begrüßen. Unter Ihnen Ortsvorsteher Seith sowie eine Vielzahl der Neureuter Stadt- und Ortschaftsräte, die Vertreter der Branddirektion sowie das DRK Neureut und den Polizeiposten Neureut.

Besonders hieß er seitens der Firma Stober die Herren Günther Stober und Rolf Meinzer willkommen und bedankte sich für die nicht selbstverständliche zur Verfügungsstellung des Firmengeländes sowie ein Kuvert, dass er für die Abteilung Neureut entgegennehmen durfte. Nicht nur, eine Übung bei der Firma durchzuführen, sondern auch die Begehung mit den Führungskräften im Vorfeld, sei für die Feuerwehr wichtig um Ortskenntnis zu haben und eventuelle Gefahren zu kennen, so Herbold.

Klaus Führinger, der mit den Führungskräften des zweiten Zuges die Übung ausgearbeitet hatte, erläuterte im Anschluss die Übungsannahme.

Herr Brendel von der Branddirektion bedankte sich für die Einladung. Er bescheinigte der Abteilung Neureut einerseits eine sehr gute Übungsvorbereitung und Durchführung. Er stellte fest, dass die Größe der angenommenen Lage und die damit verbundene "große Übung" der Abteilung Neureut angemessen sei. Er hob hervor, dass es keine Alltäglichkeit sei, dass man ein Firmengelände für Übungszwecke zur Verfügung gestellt bekommt.

Ortsvorsteher Seith beglückwünschte die Wehr zur "positiven Kritik" und lobte die Zusammenarbeit von Feuerwehr, DRK und Polizei. Die zahlreiche Anwesenheit der Stadt- und Ortschaftsräte spiegle das Interesse für die Feuerwehr wieder, so Seith.

Dirk Schelling

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