Einsatzbericht erstellt am 14.01.2004 um 23.00 Uhr von Oliver Dolinsky
Datum Meldung Alarmzeit Eingerückt Fahrzeuge
14.01.2004 Rauch aus Gebäude 18.03 Uhr 21.45 Uhr TLF16 DLK23/12 LF16 RW2 MTW

Um kurz nach 18 Uhr wurde die Abteilung Neureut mit dem Stichwort „ Rauch aus Gebäude „ zu einem sechsstöckigen Wohn- und Geschäftsgebäude im Bärenweg alarmiert. Der Löschzug Neureut sowie das LF 1 und der ELW der Berufsfeuerwehr trafen wenige Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle ein. Zunächst war eine starke Rauchentwicklung aus einem Lüftungsschacht an der Fassade festzustellen. Ein Trupp ging unter Atemschutz mit einem C-Rohr zur Erkundung in den ebenerdig gelegenen Getränkemarkt vor, welcher zeitgleich durch die Polizei geräumt wurde. Die intensivste Rauchentwicklung stellte man zunächst in einem Technikraum des Marktes fest, woraufhin dieser durch den Trupp mit einer Wärmebildkamera abgesucht wurde. Parallel wurde das Treppenhaus und die angrenzenden Wohnungen bis zum 5.OG kontrolliert. Deren Bäder, sowie der Bereich des Flachdaches auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite waren ebenfalls verraucht. Die Vermutung eines Dehnfugenbrandes bestätigte schließlich der zwischen einem Balkon im ersten OG und dem Flachdach des Marktbereiches austretende Rauch. Bereits am Mittag hatte eine Fachfirma in diesem Bereich Isolierarbeiten des Daches und des Balkons durchgeführt, dabei muss sich das Isoliermaterial in der Dehnfuge entzündet haben. Der Rauch hatte sich von der Dehnfuge über das anliegende Lüftungssystem ausgebreitet und verrauchte einen Getränkemarkt, eine Bäckerei und die Bäder der darüber liegenden Wohnungen, die an dieses System angeschlossen waren. Um die gesagten Räume schnell Rauchfrei zu bekommen, kamen zwei Drucklüfter zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt bestand keine Gefahr für die Bewohner des Hauses. Um die Löscharbeiten an der Dehnfuge durchführen zu können, musste der Abrollbehälter- Rüst alarmiert werden, der das entsprechende Werkzeug zum Öffnen der Fuge geladen hat. Mit einer Schlagbohrmaschine schaffte man sich über mehrere Bohrungen einen Zugang zur Dehnfuge, um anschließend den Fognail zum Einsatz zu bringen. Die Dehnfuge wurde dann mit Wasser und Netzmittel geflutet. Gleichzeitig war aber auch in den darunter liegenden Geschäftsräumen ein I-Sauger im Einsatz, um das austretende Löschwasser aufzunehmen. Mit der Wärmebildkamera und einem Temperaturmessgerät konnten während der Löscharbeiten die Wände in den Zwischendecken nach Wärmequellen beobachtet werden. Nachdem die Löscharbeiten nicht den gewünschten Erfolg brachten, kam noch ein Hochdruckreiniger mit Wasser zum Einsatz. Nach mehrstündigen Löscharbeiten konnte dann gegen 21.30 Uhr Feuer aus gemeldet werden. Für die Versorgung der Atemschutzgeräte war der Abrollbehälter-Atemschutz an der Einsatzstelle. Der Rüstwagen der Abteilung Neureut wurde mit dem Be-/und Entlüftungsgerät eingesetzt sowie zur Ausleuchtung der Einsatzstelle eingesetzt. Insgesamt hatte der Einsatzleiter B-Dienst in Ausbildung Stefan Weber, der unter der Beobachtung von BAR Thomas Kunz stand, sieben Fahrzeuge, zwei Abrollbehälter sowie drei Rohre und 39 Mann im Einsatz. Die Einsatzleitung konnte vom Neureuter Zugführer Heinrich Fien tatkräftig unterstützt werden. Der Schaden des Brandes wird auf ca. 1000 € geschätzt. Einsatzende für die Feuerwehr war dann gegen 22:15 Uhr. Der Rettungsdienst und die Polizei waren jeweils mit einem Fahrzeug an der Einsatzstelle.

Thomas Heinold

 

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